Mittwoch, 23. August 2017

Profis und intellektuelle beeinträchtigungen (von gastblogger 'der biologe')

Der 'biologe' erweitert heute den gedanken unseres letztwöchigen posts 'intellektuell herausgefordert'. Wir werden dann in unserem post von nächster woche das thema und Ihre kommentare wieder aufnehmen. (redaktion idiotenspeak)

Ich glaube, viele profis haben angst, eine ganze gruppe von menschen falsch eingschätzt zu haben. Sie haben angst vor den auswirkungen dieser erkenntnis für ihr selbstverständnis, ihren beruf und das system der behindertenhilfe. 

Zudem sind systeme träge. Es braucht eine kritische masse, bis sie kippen. Und die notwendigen veränderungen, wenn man die erkenntnis akzeptiert und danach handeln will, wären gross. Das schreckt auch ab. 

Es geht ja nicht nur um ein paar autisten am 'low functioning' ende des spectrums. Machen wir nicht nochmal den fehler der ausgrenzung und abgrenzung, diesmal einfach die einen behinderten von den anderen. Wenn wir eine gruppe falsch einschätzen bezüglich kognitive fähigkeiten, dann kann das genauso gut für viele oder alle gelten. Food for thought.

1 Kommentar:

  1. Ich erlebe das professionelle Umfeld als sehr selbstkritisch und reflektiert - was man von Eurem Blog und Euren Äusserungen in der Mehrheit nicht sagen kann. Es steht Euch frei aus dem System aus zu brechen - ich glaube nicht, dass Euch jemand - Profis schon garn nicht - daran hindern wird! Ein anderer Weg wäre es, in einen ehrlichen Dialog ein zu steigen und gemeinsam mit den Profis Lösungen zu suchen die im aktuell bestehenden System umsetzbar sind. Vielleicht schätzen sie die Situation realistisch ein?
    Im einen muss ich Euch Recht geben - das politische System der Schweiz arbeitet träge - das kann man kritisieren, muss man aber nicht. In diesem Sinn finde ich es eine gute Idee wenn der Biologe in die Politik einsteigen möchte. Da setzt er am richtigen Ort an.
    Aber konstant über Menschen her zu ziehen, die versuchen im Rahmen der aktuellen Möglichkeiten - bestmögliche professionelle Unterstützung anzubieten, erachte ich nicht als zielführend.
    Ein Profi

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