Mittwoch, 28. Juni 2017

können autisten lustig sein?



Liebe leserinnen und leser
Unser heutiger post wird lustig. Sie können also bereits mit der freude anfangen. Manchmal dauert das ja ein wenig, bis man für freuen und lachen parat ist. Besonders, wenn man darin ungeübt ist.

Lacht nicht über uns aber mit uns. Das problem dabei ist, dass die nicht idiotisch denkenden dafür zugang zu unserem humor haben müssen. Diesen zugang haben jedoch manchmal nicht einmal wir selbst, blöderweise. Ist eben sehr scheu, dieser kerl. Wie ist es mit dem frohsinn? Schon gewachsen?

Wir bringen am besten einen witz. Das finden ja die meisten leute lustig: Autistische kommunikation: 4 autisten sitzen je in einer Ecke des raumes. Das ist der witz.

Mittwoch, 21. Juni 2017

kantonale verfassungsinitiative zur behindertengleichstellung (von gastblogger 'der Biologe')


Das behindertenforum der region basel hat eine initiative lanciert, welche die behindertengleichstellung in der verfassung von bl und bs verankern soll. Sie können die initiative hier lesen. Auf bundesebene gibt es bereits ein gesetz (behindertengleichstellungsgesetz = BehiG). Das regelt aber nicht die dinge, für die die kantone zuständig sind. Dafür braucht es eben kantonale gesetze.

Ich finde ja, das sollte automatisch von den kantonen übernommen werden. Sonst dauert das viel zu lange oder passiert überhaupt nicht. Kann doch nicht vom wohnort abhängen, ob zum beispiel behinderte kinder integrativ geschult werden oder nicht.

Aber hoppla, im moment ist es so. das behindertenforum leistet hier gute arbeit. Schade nur, dass keine idioten wie wir vertreten sind darin bisher. Aber kommt ja vielleicht noch, so von wegen gleichstellung.

Mittwoch, 14. Juni 2017

'Üse Buurehof'



Redaktionsassistenz: Mich interessiert, wie ihr über diese Doku ‘Üse Buurehof’ denkt, die diesen Sommer läuft auf SRF. Im Blick-Artikel sfanden es ja alle Befragten von den Behinderten-Organisationen grundsätzlich positiv. Wie seht ihr das?

Querdenker: ich finde, es ist nicht so einfach. Es ist nicht nur positiv oder negativ.

El Hombre: ich denke, die absicht des fernsehsenders ist schon gut. Behinderte menschen sollten ganz normal im fernsehen vorkommen.

Querdenker: die frage ist, ob das in dieser sendung der fall sein wird und kann. Was ich gelesen habe im blick-artikel und auf der homepage von srf lässt mich fürchten, dass wieder einmal das stereotype bild bedient wird von kognitiv beeinträchtigten menschen, das vom fernsehen her schon bekannt ist: geistig behindert, meist mit trisomie, sehr emotional, etwas kindlich, anstrengend aber liebenswert. Nur zur praktischen arbeit fähig. Erklärungen kommen von den verständnisvollen betreuern, mit denen über wertschätzung bereichernd diskutiert wird.

El Hombre: du malst ein ziemlich negatives bild. Wenigstens kommen so kognitiv beeinträchtigte wie wir überhaupt mal halbwegs positiv in den medien vor: am arbeiten, nicht nur als problem und kostenfaktor.

Querdenker: nein wir kommen eben genau nicht vor. Das ist das problem. Es wird ein bestimmter typ ‘kognitiv behinderter’ präsentiert: physisch fit und intellektuell eingeschränkt, dafür mit emotionaler intelligenz. Das stimmt noch nicht einmal für unsere trisomie-freunde, die ja immer als template hinhalten müssen. Und ich fühle mich mit meiner variante von kognitiv beeinträchtigt überhaupt nicht repräsentiert. Du etwa?

El Hombre: nein das nicht. Aber das kommt vielleicht noch. Vielleicht ist das einfach mal ein erster sanfter einstieg, um die normalen abzuholen.

Querdenker: es ist aber schon die dritte staffel. Das ist kein einstieg, das ist mehr vom selben. Und was nützt mir sanft, wenn das bild falsch ist.

El Hombre: die downies ziehen eben. Wäre dir keine repräsentation lieber?

Sokrates: ich meine ihr habt beide irgendwie recht. Und seien wir ehrlich. Wir sind nicht sehr telegen: nicht lustig, nicht umarmig, nicht schön, nicht rainman. Wir tanzen nicht, singen nicht, reden nicht.