Ich rede mit dem finger. Ohne worte. Aber mit viel denken.
Sehr viele leute glauben, ich sei dumm. Und nehmen mich nicht ernst.
Ich merke das.
Ich rede mit dem finger. Ohne worte. Aber mit viel denken.
Sehr viele leute glauben, ich sei dumm. Und nehmen mich nicht ernst.
Ich merke das.
Liebe freunde des idiotenspeak
Bei der kritik an den coronamassnahmen und der vorfreude auf deren aufhebung hörte man immer wieder, dass man endlich wieder leben können soll. Also quasi mit den massnahmen wie zertifikat, maske und abstand in ausserfamiliären innenräumen kein leben möglich ist oder zumindest keines, das lebenswert ist. Abgesehen davon, dass dies doch etwas sehr überdramatisiert dahersülzte, fragen wir uns auch, was da als leben definiert wird.
Der übliche alltag wie wohnen, einkaufen, arbeiten, freunde treffen, familie knuddeln kann nicht gemeint sein. Das ging und geht auch mit den massnahmen. Auch ins restaurant, kino, konzert und in clubs, zum sport und auf parties konnte man. Reisen und in die schule konnte man. Also wenn man genügend geld hat, nicht krank, ein mensch mit beeinträchtigung oder ein pflegender angehöriger mensch ist. Sonst bleibt einem vieles davon oft verwehrt. Hat aber nichts mit coronamassnahmen zu tun.
Was beinhaltet also dieses ominöse leben, das die massnahmen verhindert haben und das doch anscheinend das einzig wahre leben ist? Und was heisst das für die leben derer, die da auch vor corona nicht waren?
Vor allem scheint das viel mit distanzlosigkeit, feiern in grossen gruppen mit viel alkohol und geschrei und am meisten mit dem freien blick auf mund und nase zu tun zu haben. Oder doch eher mit dem ausleben von reinem egoismus, jederzeit alles genau so tun zu können, wie man will; ohne mühsam rücksicht zu nehmen auf irgendwas oder irgendwen? Und ohne konsequenzen und verantwortung für dieses ‘wieder richtig leben’. Zwei jahre sind schliesslich genug. Soll sich die vulnerable gruppe jetzt mal selbst schützen.
Dieses 'richtige leben' muss endlich wieder vorrang haben. Denn das sind die Leute, die dieses leben so richtig finden, gewohnt, dass ihre sicht von ‘richtig leben’ und ihre bedürfnisse und ihre definition von freiheit vorrang haben.
Jetzt auf die strasse zu gehen und diktatur zu schreien wegen maskenpflicht im öv, während in der Ukraine bald die menschen vielleicht unter einem diktator mit atomwaffen leben müssen, ist die textbook-definition von privileg und ignoranz.
Wir laufen mit der realität, dass wir nicht blöd sind, nur nicht lautsprechern können, auch immer gegen eine Wand. Aber der Klimawandel bringt eine noch viel grössere Wand mit sich.
Siehe ‘the denial’, den neuen spot von fridays for future zum globalen klimastreik vom 24.9.21:
Wenn wir hingehen dürften und arbeiten wo und was wir wollen, gingen wir am freitag auch striken fürs klima. Mit transparent. Denn schreiben können wir.