Freitag, 22. Juli 2016

Heimerfahrungen II

Als weiteren hintergrund zur diskussion um die lebensqualität von menschen mit kognitiven und mehrfachen behinderungen in heimen, posten wir heute und nächste woche je einen weiteren bericht über heimerfahrungen von betroffenen. Anonym wiederum, damit sich alle trauen können. Hier der eine: 

«bin tief dagegen, dass ich in den Heimen sein soll. die machen mich kaputt. Das tut mir leid fuer die gesellschaft, die viel geld fuer die heime bezahlt. Aber es ist so. Genau niemand da hat mich je verstanden. und ich meine das wörtlich. Die konnten sich nicht mal mit mir verständigen. Finde ich armselig, wenn man das fachleute nennt und auf uns loslässt.

Ich will nicht mehr in einem heim wohnen. Ich bin erwachsen. Ich will selbständig wohnen. Aber die heime, in denen ich war, haben mit mir nicht darauf hin zu geübt. Die haben ihre arbeiten verteilt, die ich machen sollte und ein geringes mass an Freizeitangebot, von dem sie denken, dass ein geistig beschraenkter sie mag. Nicht dabei waren kopfarbeiten.

Ich möchte gar nie mehr in einem heim wohnen. Hebt das fuer menschen auf, die das wollen. Habe genug davon, ich will selbständig leben lernen. Oder mit kollegen in einer regel-WG. Genau planen müsste man das aber weil das nicht einfach so geht fuer autisten. Alles muss konstant geplant sein.

Vielleicht erwarte ich zuviel bitte von heimen. Ich bin ja selber so halbbatzig auf die welt gekommen. Sind halt nicht die Heime schuld dass ich so bin. Aber sie machten es nicht besser, aber sollten. Wofür sind sie sonst da und kriegen geld? Ja, das frage ich.»

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