Mittwoch, 28. November 2018

ableismus


Wir haben festgestellt, dass der begriff und das konzept des ‘ableismus’ hierzulande noch nicht bekannt sind. Vielleicht weil die ‘ablen’ hier in der schweiz meinen, dass es solche kampfbegriffe nicht braucht?

Wir tun in unserer gesellschaft doch schon so viel für die integration von behinderten? Wie falsch das tönt, wie inhärent diskriminierend, merken sie spätestens, wenn sie statt ‘behindert’ zum beispiel ‘frauen’ (sexismus) oder ‘menschen dunkler hautfarbe’ (rassismus) einsetzen.

Das ist ableismus. Eine bestimmte gestalt, bestimmte fähigkeiten und arten der interaktion als normal und richtig zu setzen, und alles, was davon abweicht, als defektiv zu behandeln. Etwas, das sich anpassen muss, um integriert zu werden, das nicht automatisch zur gesellschaft der richtigen menschen gehört.

Oder ist der begriff nicht bekannt, weil die ‘disabled’ zu sehr damit beschäftigt sind, sich voneinander abzugrenzen und sich zu integrieren, als dass sie sich als eine gruppe sehen könnten, die insgesamt für ihre gleichstellung in einer inklusiven gesellschaft kämpft? 

Ableismus fängt im kleinen an: bei denen, die vor lauter helfen die diskriminierung nicht sehen. Und bei denen, die vor lauter nicht als behindert gelten wollen am ableismus unserer gesellschaft weiter bauen.

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