Wir haben festgestellt,
dass der begriff und das konzept des ‘ableismus’ hierzulande noch nicht bekannt
sind. Vielleicht weil die ‘ablen’ hier in der schweiz meinen, dass es solche
kampfbegriffe nicht braucht?
Wir tun in
unserer gesellschaft doch schon so viel für die integration von behinderten? Wie
falsch das tönt, wie inhärent diskriminierend, merken sie spätestens, wenn sie
statt ‘behindert’ zum beispiel ‘frauen’ (sexismus) oder ‘menschen dunkler
hautfarbe’ (rassismus) einsetzen.
Das ist ableismus.
Eine bestimmte gestalt, bestimmte fähigkeiten und arten der interaktion als
normal und richtig zu setzen, und alles, was davon abweicht, als defektiv zu
behandeln. Etwas, das sich anpassen muss, um integriert zu werden, das nicht
automatisch zur gesellschaft der richtigen menschen gehört.
Oder ist der
begriff nicht bekannt, weil die ‘disabled’ zu sehr damit beschäftigt sind, sich
voneinander abzugrenzen und sich zu integrieren, als dass sie sich als eine
gruppe sehen könnten, die insgesamt für ihre gleichstellung in einer inklusiven
gesellschaft kämpft?
Ableismus fängt im kleinen an: bei denen, die
vor lauter helfen die diskriminierung nicht sehen. Und bei denen, die vor lauter
nicht als behindert gelten wollen am ableismus unserer gesellschaft weiter bauen.
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