Mittwoch, 26. Juli 2017

handbuch: kennenlernen



Immer wieder kommen neue leute in unser leben. Einige freiwillig, einige, weil sie unsere eltern oder geschwister kennen. Die allermeisten aber, weil sie dafür bezahlt werden. Von diesen beziehungen reden wir in diesem post.

Wir können ja nun alle nicht sprechen und äussern uns mit hilfe verschiedener strategien und zeichen. Um dies gut tun zu können und ein gespräch zu führen, brauchen wir bestimmte assistenzaktivitäten für aufmerksamkeit und manchmal koordination und struktur im prozess. Tönt einfach, ist es aber nicht. Als helfer muss man das üben, damit man wirklich hilft und uns nicht eher mehr behindert.

Die bezahlten beziehungen – betreuer, therapeuten, lehrer, heimleiter und so weiter – lernen solche assistenzaktivitäten in ihren ausbildungen anscheinend nicht genügend und beherrschen sie nicht. So können wir uns manchmal über lange zeit mit jemand neuem nur ganz basal mitteilen. Das verfestigt deren meinung, wir könnten generell nicht mehr und sie müssten für uns denken.

Einige haben deshalb auch von beginn an die haltung, kommunikation sei mit uns nur beschränkt möglich und sie wollen uns erst einmal einfach so kennenlernen und eine beziehung aufbauen. Aber dafür braucht es gerade differenzierte kommunikation. Das muss also vor allem anderen kommen. Sonst kennen sie uns eben nicht.

Oder möchten sie von jemandem kennengelernt werden, der sie unterstützen soll, der aber keine normalen unterhaltungen mit ihnen führt, sondern sie nur einfache fragen mit einzelnen wörtern beantworten lässt? Und ansonsten ihre körpersprache interpretiert, ihre unterlagen studiert und mit ihrer vorherigen betreuung redet? Was für eine beziehung soll sich da aufbauen?

1 Kommentar:

  1. Habt ihr ein positives Beispiel für ein gelungenes Kennenlernen, kennt ihr einen Weg für den Einstieg der über o.g. hinausgeht und unkompliziert ist?
    Seid ihr interessiert an einem Aufeinanderzugehen?
    Ich finde eure Haltung verständlich, aber schon auch sehr kategorisierend.
    Gibt es denn keine Unterschiede zwischen euren Betreuern umd deren Kommunikationswillen?
    Manchmal klingt es als würdet ihr einen Trick kennen, als wäre eigentlich alles ganz einfach...aber ihr verratet ihn nicht.
    Bei allen Einblicken erschließt sich mir nicht, ob ihr hiermit auch eine Einladumg aussprecht, ob ihr gegenseitiges Interesse wünscht und hegt.Denn einseitiges Bemühen ist m.E. für die Katz, und Inklusion bedeutet für mich Miteinander.Was bedeutet es für euch?

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